Ergotherapie

Was ist Ergotherapie?

„Ergotherapie behandelt Menschen mit angeborenen oder erworbenen Einschränkungen in jedem Lebensalter zum Zweck der Genesung, der Verbesserung oder der Kompensation für eine größtmögliche selbständige und selbstbestimmte Lebensführung.[…]

Ergotherapie ist als Heilmittel von den Gesetzlichen Krankenkassen anerkannt und wird auch im Rahmen der Prävention eingesetzt.“

(Definition des BED e.V. 2014)

Warum geht man zur Ergotherapie?

Ergotherapie bietet eine breite Palette an Vorteilen, die darauf abzielen, die Handlungsfähigkeit und Lebensqualität von Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen und Bedürfnissen zu verbessern. Durch individuelle und gezielte Maßnahmen hilft sie den Patienten, ein möglichst selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Hier sind einige Hauptgründe, warum jemand Ergotherapie in Anspruch nehmen sollte:

1. Wiederherstellung und Erhaltung der Selbstständigkeit
  • Nach Verletzungen oder Operationen: Ergotherapie hilft Menschen, nach Verletzungen oder Operationen ihre Selbstständigkeit wiederzuerlangen und alltägliche Aktivitäten wieder ausführen zu können.
  • Chronische Erkrankungen: Personen mit chronischen Erkrankungen wie Arthritis, Multiple Sklerose oder Parkinson profitieren von Strategien und Techniken, die ihre Handlungsfähigkeit im Alltag verbessern.
2. Verbesserung der Lebensqualität
  • Psychische Gesundheit: Bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie unterstützt Ergotherapie die Patienten, Struktur in ihren Alltag zu bringen und Aktivitäten zu finden, die ihnen Freude und Erfüllung bringen.
  • Kinder mit Entwicklungsstörungen: Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Autismus oder sensorischen Integrationsstörungen profitieren von der Förderung motorischer und kognitiver Fähigkeiten durch spielerische und gezielte Aktivitäten.
3. Prävention und Gesundheitsförderung
  • Sturzprävention: Besonders für ältere Menschen kann Ergotherapie dazu beitragen, Stürze zu verhindern und die Mobilität zu erhalten.
  • Stressbewältigung und Burnout-Prävention: Ergotherapeuten helfen bei der Entwicklung von Strategien zur Stressbewältigung und fördern ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit.
4. Förderung der sozialen Teilhabe
  • Inklusion: Ergotherapie unterstützt Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen dabei, am sozialen und beruflichen Leben teilzuhaben und ihre sozialen Fähigkeiten zu stärken.
  • Berufliche Rehabilitation: Unterstützung bei der Rückkehr in den Beruf oder der Anpassung des Arbeitsplatzes an die individuellen Bedürfnisse.
5. Anpassung des Lebensumfelds
  • Wohnraumanpassungen: Empfehlungen zur Anpassung des Wohnraums, um Barrieren zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen.
  • Hilfsmittelversorgung: Auswahl und Training im Umgang mit Hilfsmitteln, um die Selbstständigkeit im Alltag zu verbessern.
6. Ganzheitlicher Ansatz
  • Individuelle Therapiepläne: Ergotherapie berücksichtigt den gesamten Menschen – körperlich, geistig und sozial. Die Therapie wird individuell auf die Bedürfnisse und Ziele des Patienten abgestimmt.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Ergotherapeuten arbeiten oft eng mit anderen Gesundheitsdienstleistern zusammen, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.